Folge 58: Liebe dich selbst (ohne Bullshit)

von | Jan 31, 2024 | Kommunikation, Mindfulness, Selbstbewusstsein, Selbstliebe | 0 Kommentare

Ich habe letztens wunderbar mit einer Kundin über das Thema „Selbstliebe“ philosophiert. Ein paar Tage später wurde ich in einem Workshop gefragt, ob wir auch etwas zu dem Thema „netter zu sich selbst sein“ machen könnten. Wie auch immer du das nennst, ich finde, das ist immer ein brandaktuelles Thema.
Und falls du immer noch nicht weißt, was ich meine: Warte einfach die paar Minuten der Folge ab – vielleicht ist es dann verständlicher. Ich habe bei einer Abendveranstaltung mit verschiedenen Netzwerkkontakten darüber gesprochen und ein Bekannter meinte dann „Was heißt denn, jemand ist nicht nett zu sich selbst??“
 
Also, los geht’s:
In meinem Beispiel beschrieb meine Kundin einen Moment, als jemand respektlos mit ihr gesprochen hat: Sie solle sich nicht wie ein kleines Kind benehmen.
Das klang für mich als Außenstehende so, als sei das ein unangenehmer, vielleicht auch schmerzhafter Moment gewesen. Als nächstes spielte sie den Moment runter und erklärte mir, dass das bei ihrem Verhalten ja auch nicht unbegründet gewesen sei. Das mag ja von mir aus sein – aber trotzdem kann das weh tun.
 
Ich beschreibe das Ganze jetzt mal aus Selbstsicht. Was passiert, ist Folgendes:
Jemand ist gemein zu mir.
Ich mach mich runter und sage mir, dass das kein Wunder ist, dass ich so behandelt werde.
Wer ist da nett zu mir? Keiner, weder der andere, noch ich selbst.
 
Wenn wir jetzt den Aspekt mit der Selbstliebe dazu nehmen, kann erstmal Folgendes passieren:
Wir glauben, wir sollten uns selbst lieben. Nett zu uns sein.
Was passiert dann in meiner Beispielsituation?
Jemand ist gemein zu mir.
Ich mach mich runter und sage mir, dass das kein Wunder ist, dass ich so behandelt werde.
Dann mache ich mir Vorwürfe, dass ich mich nicht so schlecht behandeln sollte. Ich SOLLTE mich selbst lieben!
 
Vielleicht hast du es schon erfasst:
Wer ist da nett zu mir? Keiner, weder der andere, noch ich selbst.
Jetzt bin ich noch gemein zu mir, weil ich nicht nett zu mir war.
 
Im Gespräch mit meiner Kundin hatte ich noch ein paar Aha-Momente zum Thema „Selbstliebe erklären“.
 
Es gibt Übungen, die für Selbstliebe empfohlen werden. Zum Beispiel: Stell dich vor einen Spiegel, schau dir in die Augen und sage dir, dass du dich selbst liebst.
Die Frage ist dann nur: Glaubst du dir selbst?
Oder ist das eher so, als würdest du über starken Rost einfach nur ein bisschen hübsche Farbe schmieren?
 
Also, wie kann das leichter und authentischer funktionieren?
 
Im ersten Moment könntest du also einfach nur feststellen, wie du gerade mit dir umgehst.
Nicht „Ach Mist, jetzt bin ich blöd zu mir“, sondern mehr ein „Aha, da war ich jetzt nicht nett zu mir“.
 
Wenn wir noch mal zu dem Beispiel gehen, wäre die Situation also:
Jemand ist gemein zu mir.
Ich mach mich runter und sage mir, dass das kein Wunder ist, dass ich so behandelt werde.
„Ah, jetzt bin ich auch gemein zu mir.“
 
Und danach kannst du frei entscheiden, was du jetzt machen willst.
Willst du dir bewusst etwas Gutes tun?
Oder willst du Verständnis mit dir haben, dass du gerade gereizt bist?
 
Wenn du zu deiner besten Freundin fies bist und das mitbekommst, was machst du dann? Vielleicht schenkst du ihr ein paar Blumen, umarmst sie oder lädst sie auf einen Kaffee ein. Oder erklärst ihr, was das Gemein-sein ausgelöst hat.
 
Das oder etwas ähnliches kannst du auch mit dir selbst machen.
 
Ich wünsche dir ganz viel Spaß dabei, das mal auszuprobieren!
 
Be happy & be light
 
Deine Janina
 

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