Folge 15: Mut zur Pause – wie du mit Pausemachen mehr erreichst und dich dabei besser fühlst

von | Jan 1, 2020 | Bedürfnisse, Gesundheit, Grenzen setzen, Job, Leistung, Me-Time, Mindfulness, Stille | 0 Kommentare

Ich habe schon ein paar Mal darüber gesprochen, dass wir oft viel erreichen wollen und dass es uns auch nicht immer so leicht fällt Pause zu machen. 
Dabei sind Pausen SO WICHTIG. Und deshalb gibt es heute eine ganze Folge zum Thema Pausen.
 
Das Absurde ist, dass wir uns oft immer weniger Pausen gönnen, je gestresster wir sind. Dann haben wir das Gefühl, dass wir noch so viel um die Ohren haben, dass wir noch so viel erledigen müssen, dass wir keine Pause machen dürfen. Also quetschen wir To-dos in unseren Tag. Vielleicht bekommen sogar die schönen Dinge dazwischen Abhakcharakter und bedeuten keine Erholung und keine Freude mehr, sondern noch mehr Stress. Vielleicht versacken wir total fertig auf dem Sofa, hauen uns vor die Glotze und gehen dann auch noch zu spät ins Bett. Und schlimmstenfalls schlafen wir dann auch noch schlecht und wachen am nächsten Morgen total gerädert auf und fühlen uns wie im Hamsterrad. Hast du dich in irgendwas davon wiedergefunden? Das kann jedem von uns passieren … Doch wie kommen wir da wieder da heraus?
 
Ich sage: Mut zur Pause!
Wir müssen uns Pausen auch gönnen können. Gerade im Stress fühlt sich eine Pause wie etwas Verbotenes an. Lieber weniger Pause? Hier und da noch etwas abzwacken um mehr zu schaffen?
Tief im Inneren wissen wir, dass wir nicht mehr schaffen, wenn wir total fertig sind.
Dass wir nicht mehr leisten, wenn wir dauerhaft zwölf Stunden am Tag arbeiten, sondern vielleicht sogar weniger, als in acht Stunden zu schaffen wäre.
Dass wir den Fokus verlieren und ein Eichhörnchengehirn entwickeln, dass von Hölzken auf Stöcksken hüpft.
 
Also, was bedeutet Pause machen denn?
Wir brauchen regelmäßige Ruhemomente über den Tag verteilt. Was dir da gut tut, weißt du wahrscheinlich insgeheim schon.
Für mich gehört schon immer dazu, dass ich meinen Arbeitsplatz verlasse und mich auch nicht weiter mit Arbeit befasse. Wenn ich mit Kunden oder Kollegen essen gegangen bin und ich dabei eigentlich nen Notizblock brauche um mir Arbeitsaufträge zu notieren, mag das zwar gut fürs Business und den Arbeitsfortschritt sein – Erholung ist das für mich aber nicht. Mittagspause bedeutet für mich also, Kulissen- und Themenwechsel, vielleicht sogar alleine, um mal kurz abzuschalten. Und definitiv eine richtige Mahlzeit. 
 
Auch vorm ins Bett gehen nochmal kurz bei uns selbst anzukommen, ist eine Art Pause. Den Tag Revue passieren lassen, vielleicht mal überlegen, was heute am schönsten war.
 
Und wie sieht das am Morgen aus?
Für mich ist das das Thema, das am meisten luxusbehaftet ist:
Ich bin lange Zeit als Angestellte und auch noch zu Beginn meiner Selbstständigkeit vor meiner Wohlfühluhrzeit aufgestanden. Dass das aus chronobiologischer Sicht nicht sinnvoll ist, ist noch ein ganz anderes Thema. Wenn du eine Folge zum Thema Eulen und Lerchen auch spannend findest, sag mir gern Bescheid.
Auf jeden Fall bin ich daher immer eher auf den letzten Drücker aufgestanden, so, dass ich es gerade so schaffe, das Haus rechtzeitig zu verlassen. 
Irgendwann habe ich damit aufgehört. Und auch damit, morgens als erstes die Nachrichten zu lesen, die von draußen eingetrudelt sind. Das habe ich oft gemacht, bevor ich richtig wach war. Ein Schlüsselmoment für mich war da eine total schockierende Nachricht, die ich morgens beim Zähneputzen gelesen habe, darüber, dass etwas sehr sehr schlimmes passiert gewesen war. Da war ich noch schlaftrunken und dadurch sehr viel schlechter in der Lage, das Gelesene zu verarbeiten und stand den ganzen Tag total neben mir.
 
Es ist also auf jeden Fall sinnvoll, morgens erstmal ohne Input von außen wach zu werden und in Ruhe bei uns selbst und im neuen Tag anzukommen. Wahrscheinlich hast du auch schon von dem Wort Morgenroutine gehört. Morgens könnten wir zum Beispiel mit einer Meditation anfangen – oder was auch immer uns hilft, entspannt in den Tag zu starten.
Noch schöner als die Bezeichnung Morgenroutine finde ich folgendes:
Vor einiger Zeit hat mich eine selbstständige Kundin gebeten, dass wir anschauen, wie sie mehr Struktur in ihren Tag bzw. in ihre Woche bekommt. Dafür haben wir erstmal einen einzelnen Tag angeschaut und ich habe sie gefragt, ob sie das anzeichnen möchte. Sie hat dann Sonnenauf- und -untergang an die Tafel gezeichnet und dazwischen den Tagesverlauf. Dann sind wir direkt zum Thema Pausen gekommen und sie hat Pausen eingezeichnet, erst mittags und abends, dann auch morgens. Klingt das nicht schön? Morgens mit einer Pause zu starten? 
Anstatt zu denken, dass wir ja schon lang genug geschlafen haben und gleich losrennen müssen, erstmal mit einer Pause in den Tag starten.
So viel Luxus und Liebe, gleich morgens. 
 
Mit Pausen sind wir mehr bei uns, sind dadurch ausgeruhter, gesünder und friedlicher, mit uns selbst und mit anderen. In Ruhe sind wir fokussierter und bekommen bessere Ergebnisse. 
 
Übrigens: Auch wenn wir für ein Thema brennen, ist es wichtig, dass wir Pausen machen. Wenn wir total in etwas aufgehen, vergessen wir vielleicht komplett, wie wichtig genug Ruhepausen sind. Also: Grundbedürfnisse befriedigen, Kulissen- und Themenwechsel. 
 
Neben den kleinen Pausen jeden Tag brauchen wir auf jeden Fall auch mal größere Pausen, „Urlaube“ von unserem Alltag. Also nicht nur ein „nicht im Job arbeiten, dafür aber Krams erledigen, zu dem ich sonst nicht komme“. Sondern wirklich mal raus aus dem Alltag. Dafür müssen wir auch gar nicht unbedingt an exotische Orte fahren oder an irgendeinen fernen Luxusstrand. Vielleicht erinnerst du dich noch an meine 2. Folge vom letzten Sommer, wo ich einfach ein paar Tage in Cuxhaven war.
Wo schaffst du dir deine nächsten Ruheinseln?
 
Ich wünsch dir ganz viel Spaß beim Rauskommen und Durchatmen. 
 
Be happy and be light
 
Deine Janina

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