Folge 41: Kreieren oder reagieren – wie sieht dein (Arbeits-)Tag so aus?

von | Feb 24, 2021 | Fokus, Fühl deinen inneren Beat, Job, Leben - Life, Umsetzen, Zeit | 0 Kommentare

Beim Spazierengehen heute denke ich kurz an einen anstehenden Auftrag zum Thema Arbeitsplatzorganisation. Das Vorgespräch mit dem Kunden war gestern und ich sinniere darüber, wie seine Tage so ablaufen. 
 
 
Ganz ganz oft, wenn wir das Gefühl haben, die Kontrolle über unseren Alltag bzw. Arbeitsalltag zu verlieren, reagieren wir nur noch. Wir antworten auf Anfragen von anderen und sind total fremdbestimmt. Anstatt zu agieren. Dabei gehen unsere eigentlichen Prioritäten schnell verloren. 
 
 
Was können wir also machen?
Vielleicht hast du das bei Social Media mal gesehen in letzter Zeit: Da türmen sich Empfehlungen, dass wir erst kreieren sollen, bevor wir auf andere reagieren. Doch wie funktioniert das so im Alltag?
 
Die optimale Variante wäre natürlich, morgens in Ruhe aufzustehen, komplett für den Tag fertig zu werden und dann noch so etwas wie eine Morgenroutine einzufügen: Yoga, meditieren, was auch immer uns gut tut.
 
Dann schon das Wichtigste des Tages erledigen, das, was für d ich die höchste Priorität hat.
Und erst dann anfangen zu reagieren, z. B. das Smartphone einzuschalten.
 
 
Doch funktioniert das immer so? An jedem Tag? In jedem Leben? Bzw. in jeder Lebenssituation?
Nicht jeder Biorhythmus ist dafür geeignet, sehr sehr früh dafür aufzustehen. Und auch nicht jeder Tag lässt das einfach so zu, was ich gerade beschrieben habe, bzw. auch nicht jeder Beruf.
 
 
Aber von der Grundhaltung können wir sicher etwas mitnehmen – und manches davon braucht einfach nur einen disziplinierten Anfang: z.B. Smartphone ausschalten, oder in den Flugmodus schalten, wenn es Richtung Schlafen geht. Und bestenfalls auch erst NACH dem Aufstehen wieder einschalten, also nicht schon im Bett.
 
Das hilft schon mal dabei, etwas Zeit für sich und vielleicht auch seine Mitbewohner zu haben, ohne dauerhaft von Social Media, Stories anderer Leben und Whatsapp-Chats eingenommen zu sein. Und es hilft bei einer Grundeinstellung für den Tagesablauf. 
 
 
Beim Tag ist es eigentlich sogar unerheblich, ob es ein Arbeitstag ist oder ein anderer Tag, bzw. ob du gerade arbeitest (selbstständig oder angestellt) oder nicht.
Sobald wir ins Reagieren geraten, verlieren wir unseren Fokus. Und vor allem auch unsere Prioritäten.
 
Um unsere Prioritäten nicht zu verlieren, gibt es einige wenige Punkte zu beachten:
  1. Prioritäten setzen bzw. herausfinden
  2. nicht total davon ablenken lassen
 
 
Wie wir unsere Prioritäten finden, bzw. auch die für unsere Arbeit, können wir gerne mal an anderer Stelle besprechen. Sagt mir auch gerne Bescheid, wenn ihr das interessant findet, dann kann ich dazu auch mal eine Folge entwerfen.
Aber wieso lassen wir uns im Alltag von unseren Prioritäten so ablenken?
Mir fallen da einige Beispiele ein, die ich aus meinem Leben oder aus dem von Kunden kenne. Ich nenn einfach mal ein paar, vielleicht findest du dich irgendwo wieder oder dir fallen durch meine Beispiele eigene Beispiel ein:
  • Langeweile: Ständiges E-Mail-checken, Social Media abrufen etc. kann zum Beispiel durch Langeweile ausgelöst sein. Wir warten auf einen spannenden Anreiz von außen.
  • Unruhe: Aus irgendeinem Grund sind wir unruhig und klicken immer wieder auf Social Media rum.
  • Emotionale Angespanntheit oder Stress: Vielleicht warten wir auch auf einen Impuls von außen. Etwas, was unser Leben in diesem Moment schöner macht – oder uns endlich das Ventil bietet uns mal so richtig aufzuregen.
  • Sorge: Es könnte jemand was von uns wollen. Chef oder Chefin mit was ganz Dringendem und wenn wir das nicht sehen, gibt’s nachher Ärger. Ein toller Auftrag könnte durch Unaufmerksamkeit verloren gehen.
  • Insgesamt einfach: es könnte jemand was von uns wollen und wir könnten das verpassen und dadurch könnten Liebe/Wertschätzung/Anerkennung oder was auch immer verloren gehen.
 
Ich merk grad schon, ich könnte noch so einiges aufzählen. Aber du verstehst wahrscheinlich schon meinen Punkt.
 
Und, apropos Punkt: Wenn wir uns so von außen ablenken lassen, dann sind uns die anderen in diesem Moment einfach wichtiger. Punkt.
Oder irgendetwas anderes stresst uns gerade.
 
 
Ich weiß, dass wir die Außenwelt nicht dauerhaft und in jedem Fall ignorieren können. Aber, mal bildlich oder auch nicht gesprochen: Nur weil jemand um unsere Aufmerksamkeit schreit, heißt das in den meisten Fällen nicht, dass das nicht mal ein paar Minuten warten könnte. Meistens verblutet gerade keiner und die meisten von uns operieren auch nicht am offenen Herzen bei ihrer Arbeit. Das ist ja oft eher so was wie: „Mama ich will was“ oder der Chef möchte etwas plötzlich ganz Dringendes und bei näherer Betrachtung kann das normalerweise auch ein paar Minuten warten.
 
Das Blöde ist ja auch: Durch ständiges auf andere reagieren kriegen wir ein flatteriges Nervenkostüm und unsere Arbeit oder was auch immer wir gerade machen, wird schlechter. 
 
 
Meine Erfahrung ist außerdem folgende: Kunden, bei denen es FURCHTBAR eilig ist, sind die, die am ehesten auch noch kurzfristig einen Termin wieder absagen oder den vergessen. Oder dass es doch gar nicht so eilig war, sondern plötzliche Panik.
Ich will auch hier gar nicht sagen, dass ich davor gefeit bin und mir so etwas nie passiert, auch wenn das mittlerweile deutlich seltener vorkommt. Ich hab zum Beispiel einen neuen Kunden, für den ich total hektisch am Montag noch einen Termin dazwischenquetschen sollte. Das hat mich eineinhalb Stunden unter Hochspannung versetzt und dann gab’s den Termin doch nicht an dem Tag.
 
 
Was dabei helfen kann, dass dir das nicht dauernd passiert, ist auch, dass du dir die Kosten dafür angucken kannst, also was kostet dich das/was hat dich das gekostet. Bei mir war das so: In den eineinhalb Stunden Panik wollte ich eigentlich meine Podcastfolge finalisieren. Das hab ich dann abends gemacht stattdessen, bis 21 Uhr. Hilft sicher für’s nächste Mal, mir das bewusst zu machen.
 
 
Also, überleg dir am besten mal, wie viel Zeit des Tages du damit verbringst, das zu kreieren, was du möchtest und was dir wichtig ist. Und wie viel du nur reagierst und dich durch die Launen und Ideen von anderen hin und her werfen lässt bzw. du darauf reagierst, was DEN ANDEREN wichtig ist.
 
Falls du gar nicht so genau weißt, was den ganzen Tag über bei dir passiert, kannst du auch mal einen Tag oder eine Woche lang Folgendes machen:
alles aufschreiben, was du machst, mit Uhrzeit. Immer nur ein, zwei Stichworte, aber so, dass du das nachvollziehen kannst.
 
 
Also zum Beispiel:
 
13:30: Podcastfolge aufnehmen
 
13:45: Podcastfolge schneiden
 
 
Klingt nervig, ist es auch irgendwie, bringt aber was.
Das hilft beim Analysieren und auch um zu sehen, was du ändern willst.
Kannst du übrigens auch machen, wenn du den Eindruck hast, dass du den ganzen Tag über nichts schaffst – dann siehst du, was du eigentlich wirklich alles machst.
 
 
Ich wünsch dir ganz viel Spaß beim Prioritäten setzen, kreieren und analysieren!
 
 
Be happy & be light
 
 
Deine Janina
 
 
 
 
 

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