Folge 22: 50 shades of panic

von | Jun 17, 2020 | Angst, Freiheit, Fühl deinen inneren Beat, Gefühle, Job, Leben - Life, Meditation | 0 Kommentare

Ich würde ja gern sagen, dass ich die ganze Zeit in dieser echt seltsamen Zeit total gechillt bin. Dass ich ununterbrochen für mich sorgen kann, dass ich meditiere und Projekte voranbringe, die ich schon lange voranbringen wollte …
 
Das ist zwar zwischendurch so – aber definitiv nicht ununterbrochen. Ich bin zwar Coach, beschäftige mich viel mit Persönlichkeitsentwicklung, glaube auch definitiv an das, was ich mit meinen Kunden bespreche und an sie weitergebe und sorge auch sehr gut für mich. Zum Beispiel meditiere ich im Moment MINDESTENS einmal am Tag und mache viel Yoga.
 
Aber: ich bin auch nur ein Mensch.
 
Und womit sich in dieser Pandemie wirklich so ziemlich jeder angesteckt hat, ist Panik.
Definitiv nicht bei allen im gleichen Ausmaß. Aber auf fast jeden wirkt sich die aktuelle Situation ja gerade irgendwieaus.
 
Ich hatte schon mit einem Brainstorming für diese Folge in Miami angefangen. Da saß ich mit meinen Mitbewohnern zusammen und wir haben festgestellt, dass es bei uns allen immer wieder in unterschiedlich hohen Wellen hochkommt: Panik, Unbehagen, Missmut.
 
Die von euch, die mich kennen oder die mir bei Social Media folgen, wissen, dass ich in die USA gereist war, bevor die weltweit krasse Veränderung vorherzusehen war. 
 
Und versteht mich nicht falsch: Ich bin mir durchaus die ganze Zeit bewusst, dass es mir – den Umständen entsprechend – sehr gut geht!
 
Die Panik in Wellen hatte ich bei mir schon vor dem Gespräch beobachtet und mir auch angeschaut, wodurch die Wellen ausgelöst wurden. Besonders stark waren sie in den Tagen, als der Travelban verkündet wurde und es sehr schnell danach einen Lockdown gab. Wenn mich Leute kontaktiert haben, die mich kennen und sich Sorgen gemacht haben. Die nicht verstanden haben, warum ich während eines Lockdowns nicht trotzdem (oder deswegen) schnell nach Hause reisen möchte. Dass ich mich dort sicherer gefühlt habe, als kopflos und panisch nach Hause zu reisen. Dass Reisen ja das Gegenteil von Social Distancing bedeuten würde. 
Der Moment, als ich meinen Rückflug kontrollieren wollte und da kein Ticket mehr war. Stattdessen stand da: One way Miami. 
Bilder in meinem Kopf, dass ich versuchen könnte, nach Hause zu reisen und irgendwo strande. 
Das ständige Überprüfen des Tagesgeschehen, auf Social Media und in den Nachrichten.
 
Mal war es leichtes Unbehagen, leichte Unruhe, mal schwappten die Wellen der Panik deutlich höher. Und mir ist bewusst geworden, dass es tatsächlich diverse Schattierungen der Farbe Panik bei uns allen gibt.
 
Und ich finde es auch ganz wichtig, dass die Panik zwischendurch mal da sein darf. Dass ich mir anschaue, was sie auslöst. Wie ich in diesen Momenten für mich sorgen kann.
 
Das hat auch dazu geführt, dass ich zeitweise deutlich weniger auf Social Media unterwegs bin. Und vielleicht hast du schon bemerkt, dass meine Podcastfolgen im Moment etwas unregelmäßiger sind als sonst.
 
Und es ist ja auch egal, wovor wir Panik haben. Es war vor allem zuerst viel Panik vor dem Virus da, vor Panik, vor Ansteckung, Krankheit, Leiden und Tod. Davor war ich noch relativ bewahrt, da ich auch zu keiner Risikogruppe gehöre.
Aber auch die weltweiten Einschränkungen haben viel Panik ausgelöst. Die Konsequenzen, die das mit sich bringt. Und das löst auch unterschiedlich starke Schattierungen in uns aus, zum Beispiel durch:
  • die Umgebung, in der wir uns im Moment viel aufhalten – wie sind da die Bedingungen
  • wie viel Ruhe sind wir gewohnt, wie viel Ruhe bekommen wir gerade und wie viel wollen wir
  • Was macht das Social Distancing mit uns?
  • Wie positiv können wir gerade durch die Umstände in die Zukunft blicken?
  • Welche Auswirkungen hat alles auf unsere Jobs? Wie sicher sind unsere Jobs in der Zukunft? Bzw. wie sicher empfinden wir sie?
  • Wie ist unser finanzielles Polster?
Und ich könnte ewig so weitermachen.
Bei den meisten von uns hat diese Zeit irgendwann etwas angegriffen, das für uns existentiell ist: pure Existenzangst: egal, ob es die Angst vor Krankheit und Tod ist, die Angst vor den Einschränkungen bzw. der eingeschränkten Freiheit und dass das Leben nicht mehr so ist, wie wir es kennen oder vor den Auswirkungen, sozial, wirtschaftlich …
 
Mittlerweile bin ich ja schon eine ganze Weile in Deutschland zurück und war zuerst in Einreisequarantäne: 15 Tage lang alleine zu Hause und das Haus unter keinen Umständen verlassen.
Dabei habe ich nochmal neue Schattierungen kennen gelernt: Was macht diese Form von Eingesperrtsein mit uns? Sich nicht fortbewegen zu dürfen? Allgegenwärtigkeit von Strafe, Freiheits- oder Geldstrafe?
Sich die ganze Zeit zu beobachten, ob man Symptome entwickelt, die man melden müsste?
Totales Isoliertsein?
 
Ich war erstaunt, was das alles mit mir gemacht hat. Und mag mir gar nicht ausmalen, wie das für Leute ist, die in der Zeit Angst vor dem Virus haben oder erkrankt sind und damit alleine sind.
 
Und ich bin sehr sehr dankbar für Coachingtechniken, die ich gelernt habe, die ich immer wieder für mich anwenden konnte. Dass ich gelernt habe, gut mit mir alleine sein zu können. Dass ich Yoga und Meditation habe. 
 
Normalerweise habe ich in meinen Podcastfolgen Denkansätze. Oder Sachen, die ihr umsetzen könnt. 
Ich habe in den letzten Wochen auf Social Media beobachtet, dass es viele verschiedene Arten gibt, wie Leute im Moment kommunizieren. Es gibt die, die viel Negatives posten, motzen oder andere mit ihrer Panik anstecken. Es gibt die, die dagegen sind. Und es gibt die, die dir sagen, wie du das Beste aus der Situation machen kannst. Das ist ja auch ein netter Coachingansatz und es ist auch nichts schlechtes daran, für dich zu sorgen und die Zeit gut zu nutzen. 
Manchmal erscheint dadurch der Eindruck, dass wir die Zeit gerade nutzen MÜSSEN. 
 
Und deshalb habe ich mich zu dieser Podcastfolge entschieden. Nicht nur, weil ich den Titel cool finde 😉
Sondern auch, weil ich die Message wichtig finde: Es ist okay, nicht die ganze Zeit okay mit allem zu sein und das Beste draus zu machen. Es ist okay, wenn sich die Lage auf deine Stimmung auswirkt. 
 
Es ist so wichtig, dass wir für uns selbst Verständnis haben. 
Ich glaube, dass wir dann sogar besser weiter kommen, besser neue Ideen haben, als wenn wir das einfach überdecken. Und auch sehr viel wahrscheinlicher rechtzeitig dafür sorgen, dass wir Hilfe und Unterstützung bekommen, die wir gerade eventuell benötigen. Sei es für unser Business oder finanziell oder dafür, dass wir gut durch diese Zeit kommen. 
 
Alles Liebe
 
Deine Janina
 
Übrigens: Diesen Sonntag, also am 21. Juni, mache ich zusammen mit zwei anderen Expertinnen ehrenamtlich einen Stärkungstag. Bei mir geht es auch um das Thema, das ich am Ende der Folge angesprochen habe: wie wir in dieser Zeit Verständnis für uns haben und damit besser in Balance sein können. Der Stärkungstag hat das Motto „Wir halten durch“ und wir freuen uns, wenn ihr teilnehmt. Von uns für euch – kostenlos!
 
 
 
 

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